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Geistliches Wort

März / April 2023

Christus ist gestorben und lebendig geworden, um Herr zu sein über Tote und Lebende.

Röm 14,9

 

Die Wüste Ägyptens hält noch manche Schätze verborgen. Am Beginn dieses Jahres hatten Forscher dort neue Gräber und einen Mumienfund präsentiert. Hekaschepes, so der Name des Einbalsamierten, war vor 4300 Jahren auf die Reise in die Ewigkeit geschickt worden. Alle Gräber waren reich verziert  und mit üppigen Beigaben für die Unterwelt versehen, wo sie ihr Leben standesgemäß fortsetzen. Die Toten sind nicht tot. Sie gehen hinüber in eine andere Welt. So der Glaube der Ägypter.

Dieser Glaube ist wohl recht verbreitet gewesen, wie ähnlich umfänglich ausgestattete Gräber bei Germanen oder asiatischen Reitervölkern (und gewiss noch anderswo) belegen. Es geht weiter, auf der anderen Seite des Flusses, in einer Schattenwelt, einem Zwischenreich, irgendwie. Weiter so, wie vorher im Leben auf der Erde. Wäre das nicht wünschenswert?

Wenn man es denn glauben kann, gewiss. Unsere Realität legt indes eher einen absoluten Schnitt, einen unwiderruflichen Abbruch nahe. Wir erfahren den Tod als unüberwindbare Grenze. Umso ermutigender, dass es doch auch eine Hoffnung gibt, die ohne eine Verlängerung dieser Welt ins Jenseits gehaltvoll vom Himmel sprechen kann. Sie findet ihre Zuversicht in einem Gott, der spricht und es geschieht. Aus dem Nichts entsteht Sein. Ein Kind, das empfangen wird, eine Heilung, die unerwartet war, ein Universum, das stabil besteht, Leben, das aus Materie hervorgeht. Und ein Sohn, der stirbt und aufersteht. Aus dem Nichts ins Sein.

Im Letzten leben wir, da stimmt mich der Gedanke des Apostels Paulus froh, aus dieser Hoffnung. Nicht das, was vor Augen steht, kann uns trösten. Sondern der Glaube, im Leben und im Sterben auf Gott bauen zu können, der ruft das, was nicht ist, dass es sei (Röm 4,17). Ein vernünftiger Glaube. Aber auch ein mitunter kraftloser und sehr nüchterner Glaube. Ist die Geschichte der Auferstehung Jesu, diese Grundlegung für den Glauben an ein Leben nach dem Tod, nicht viel wärmender und stärkender? Christus ist gestorben und lebendig geworden, um Herr zu sein, schreibt Paulus. Herr-Sein nicht in erster Linie über die Lebenden und das Totenreich. Sondern als Herr auch dort gewesen sein, wo alles endet, wo keiner bleiben will. Christus kennt den Tod, und er kommt zurück ins Leben. Zur Glaubensvernunft gesellt sich das Gefühl, wirklich umfangen und getragen zu sein. Christus ist der Erste, alle anderen folgen. Welch Schatz ist dieser Glaube!

Ein wärmendes und hoffnungsfrohes Frühjahr wünscht Ihnen
Pastor Meyer-Hansen